Partner
Services
Statistiken
Wir
Tunes Of Dawn: Goodbye Cruel World (Review)
Artist: | Tunes Of Dawn |
|
Album: | Goodbye Cruel World |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Gothic Rock |
|
Label: | Echozone | |
Spieldauer: | 52:18 | |
Erschienen: | 08.10.2010 | |
Website: | [Link] |
Der ach so grausamen Welt auf Wiedersehen sagen die Berliner Gothic Rocker TUNES OF DAWN mit ihrem dritten Rundling. Der Albumtitel "Goodbye Cruel World", Songtitel wie "Upon My Grave", "Suicide Challenge" und "With The Moon Comes The End" sowie die Abkürzung des Bandnamens T.O.D. suggerieren eine gewisse Affinität zum Ende des Lebens, die wird aber musikalisch nicht in der erhofften Trostlosigkeit umgesetzt.
Geboten wird Gothic Rock, der sich gerne mal an erfolgreichen Vorbildern orientiert. So weckt der Opener "Suicide Challenge" Assoziationen an Fachleute wie THE 69 EYES oder END OF GREEN, sprich, es wird düster und kräftig gerockt. Das folgende "Refuse Resist" ist kein Cover des SEPULTURA-Klassikers, sondern eine abwechslungsreiche Nummer mit sanftem Refrain, hat aber schon deutlich weniger Biss, als der Vorgänger. Dieser Trend setzt sich mit dem eingängigen "Upon My Grave" und der fürchterlich kitschigen Hausfrauen-Gothic-Ballade "A Warm Sigh At 6°C" fort. Inzwischen hat man den Klebrigkeits-Faktor von HIM erreicht, was nach dem guten Einstieg eine Enttäuschung ist. Auch "Tonight's Decision" hat nichts mit KATATONIA zu tun, sondern ist ein Zwischenspiel, das zunächst die Frage "shall I piss or masturbate" erklingen lässt, dann aber mit Kotzgeräuschen von der Toilette aufwartet. Nicht schön. Der Titel "Cupola" dürfte Gothic Rock-Spezialisten bekannt vorkommen und tatsächlich, nun haben wir eine Coverversion und zwar von den Norwegern ZEROMANCER. Und die Nummer zeigt dann mal eben, wie gutes Songwriting in diesem Genre geht. Nämlich nicht so, wie im folgenden, eher belanglosen "Little Darkness". Der flotte Titeltrack weist eine deutliche Schlagseite Richtung britischer Wave der 80er auf und wäre gelungen, wenn diese furchtbar penetranten Keyboards-Sounds nicht wären, die zuvor schon mehrfach unangenehm aufgefallen waren. Das knapp acht-minütige "With The Moon Comes The End" zeigt, dass T.O.D. auch gerne und oft TYPE O NEGATIVE gehört haben, der Song dreht zum Ende hin nochmal ordentlich auf und wird abrupt mit dem Kratzen einer Plattenspielernadel quer über eine LP beendet. Den Effekt kennt man auch und zwar von ANATHEMA.
Das ist alles nur geklaut? Jein. Zwar geben sich TUNES OF DAWN Mühe, einen eigenen Sound zu kreieren, erinnern dabei aber zu deutlich an bekannte und erfolgreiche Genre-Vorreiter. Pluspunkte gibt es für die recht passable Gitarrenarbeit, die leider oft von den bereits erwähnten, meist billig wirkenden Keyboards übertönt wird. Auch darf man Hagen Schneevoigt eine gute Gesangsleistung attestieren, von Ville Valo'schem Gesäusel bis hin zu tiefem Jyrki69-Gesang hat er alles, was das Genre braucht, auf dem Kasten. Nur mit dem Vibrato darf er ruhig ein bisschen sparsamer umgehen.
FAZIT: Sechs Punkte mit Tendenz nach oben für die handwerkliche Umsetzung scheinen angebracht, das Songwriting ist insgesamt nämlich verbesserungswürdig und vor allem die eigene Identität sollte man auch noch stärker herausarbeiten. Wie so vieles aus dem Hause Echozone sind letztlich auch die TUNES OF DAWN nur Zweitliga-Gothic Rock.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Suicide Challenge
- Refuse Resist
- Upon My Grave
- A Warm Sigh At 6°C
- Tonight's Decision
- Cupola
- Little Darkness
- Goodbye Cruel World
- With The Moon Comes The End
- Divine (acoustic)
- If I Die Today (acoustic)
- Bass - Hagen Schneevoigt
- Gesang - Hagen Schneevoigt
- Gitarre - Rene Gödde
- Keys - Gunter Büchau
- Schlagzeug - Martin Schorlemmer
- Goodbye Cruel World (2010) - 6/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
NoWays
gepostet am: 21.11.2010 |
Das Album kann locker mit den grossen mithalten, sowohl was Songwriting als auch Produktion angeht. Parallelen zu anderen Bands lassen sich natürlich nicht leugnen, aber eine deutliche eigene Note kann man der Band nun wirklich nicht absprechen. |
wittry
gepostet am: 09.08.2011 User-Wertung: 15 Punkte |
Wie ich finde ist diese Band für mich eine der besten und können locker mit den so genannten großen mithalten!! Es fehlt halt nur die Publicity, leider. Es wird aber ganz bestimmt demnächst besser!! Weiter so Jungs ;-)) |
Demily
gepostet am: 26.10.2012 User-Wertung: 13 Punkte |
Das ist das Gute an Kritiken, man kann, muss aber nicht zustimmen und darf sich ein eigenes Urteil erlauben.
Ich besitze die CD und bin von der Band durchaus positiv angetan. Dass in dem Genre nicht jeder angesprochen wird, liegt in der Natur der Sache. Der einzige Kritikpunkt für mich sind tatsächlich auch die Keyboard-Sounds. Allerdings finde ich nicht, dass sie billig wirken! Sie machen imho einen großen Wiedererkennungswert bei ToD aus. Sie sind einfach nur einen Tick zu dominant. Jungs, macht weiter! |